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Bei Prednisolon handelt es sich um ein synthetisches Glukokortikoid. Es wirkt u. a. auf Stoffwechsel, Gewebefunktionen und Salzhaushalt.

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Prednisolon zählt zur Wirkstoffgruppe der künstlich hergestellten Glukokortikoide, die auch als Kortison bekannt sind. Die Glukokortikoide sind Hormone. Sie setzen Energie, die im Organismus gespeichert wird, frei. Außerdem verstärken sie die Leistungsbereitschaft des Körpers.
Der Arzneistoff Prednisolon Acis verfügt über antiallergische, entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften. Prednisolon-Tabletten unterliegen der Verschreibungspflicht und lassen sich nur gegen Vorlage eines vom Arzt ausgestellten Rezepts in der Apotheke erhalten.

Entwicklung

In Deutschland ist Prednisolon seit 1957 auf dem Markt. Entwickelt wurde das Glukokortikoid von dem deutschen Pharmaunternehmen Merck. Es gelang Prednisolon seinerzeit sehr schnell zahlreiche andere Präparate zu verdrängen. Schließlich setzte es sich auch international durch. So gehört der Arzneistoff zu den am meisten verkauften Medikamenten.

Auf welche Weise wird Prednisolon dargereicht?

In den meisten Fällen erfolgt die Darreichung von Prednisolon in Form von Tabletten. Es ist außerdem als Zäpfchen, Injektionslösung oder Infusion erhältlich. Diese Formen kommen zumeist bei stationären Behandlungen im Krankenhaus oder im Rahmen einer Notfalltherapie zum Einsatz.
Neben der innerlichen Anwendung ist auch eine äußerliche Darreichung von Prednisolon möglich. Dabei wird das Mittel als Creme, Salbe, Tinktur oder Tropfenlösung örtlich verabreicht. Gegen Augenerkrankungen oder allergische Entzündungen der Bindehaut gibt es Prednisolon außerdem als Augensalbe.

Anwendungsgebiete

Prednisolon eignet sich für unterschiedliche Indikationen. Dazu zählen:

• Hormonersatztherapien im Falle einer Nebennierenrindeninsuffizienz (fehlende oder verminderte Funktion der Nebennierenrinde) oder Stresszustände aufgrund einer längeren Therapie mit Kortikoiden
• rheumatische Erkrankungen
• Erkrankungen des Nervensystems wie Muskellähmungen, Polyneuropathien oder das Tolosa-Hunt-Syndrom
• Bronchial- und Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale, eine Lungenfibrose, eine Alveolitis oder Lungengewebsverhärtungen
• Erkrankungen der oberen Atemwege wie ein schwerer allergischer Schnupfen, Pseudo-Krupp oder akute Verengungen von Kehlkopf und Luftröhre
• diverse Hautkrankheiten wie allergisch bedingter Hautausschlag, Nesselsucht, Kontaktekzeme, Sarkoidose, Entzündungen der Gefäße oder Autoimmunerkrankungen
• Krebserkrankungen wie Morbus Hodgkin, eine akute lymphoblastische Leukämie, ein multiples Myelom, Morbus Waldenström oder Non-Hodgkin-Lymphome
• die Behandlung von Erbrechen aufgrund einer Chemotherapie
• Autoimmunerkrankungen des Blutes
• Vergiftungszustände durch schwere Infektionskrankheiten
• Magen-Darm-Erkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn
• Autoimmunerkrankungen der Leber
• Autoimmunkrankheiten der Niere
• Augenerkrankungen wie Morbus Behcet, eine Optikusneuropathie oder eine endokrine Orbitopathie
• schwere Entzündungen durch bakterielle Infektionen
• ein Hörsturz

Auf welche Weise wirkt Prednisolon?

Ebenso wie das körpereigene Hormon Cortison weist Prednisolon eine hemmende Wirkung auf das menschliche Immunsystem auf, was vor allem bei ausgeprägten Entzündungen und Autoimmunkrankheiten hilfreich ist. So wird durch das künstliche Glukokortikoid das Vordringen von Entzündungszellen in beeinträchtigtes Gewebe unterbunden, was wiederum eine überschießende und schmerzhafte Entzündungsreaktion verhindert. Darüber hinaus hat Prednisolon Einfluss auf den Fettstoffwechsel sowie den Kohlenhydratstoffwechsel. Gleiches gilt für den Salz- und Wasserhaushalt und das Bindegewebe.

Inhaltsstoffe der Prednisolon-Tabletten

Prednisolon-Tabletten enthalten Prednisolon in unterschiedlicher Menge als medizinisch aktiven Wirkstoff. Weitere Bestandteile des Arzneimittels sind:

• hochdisperses Siliciumdioxid
• Lactose-1-Wasser
• pflanzliches Magnesiumstearat
• Cellulosepulver
• Carboxymethylstärke, Natrium
• Chinolingelb

Art der Anwendung

Die Einnahme von Prednisolon erfolgt in der Regel in Tablettenform. So wird das Medikament als runde, weiße Tablette angeboten, die über eine Kreuzbruchkerbe verfügt. Die Packungsgröße schwankt zwischen 10 und 50 Tabletten.

Dosierung

Weil Prednisolon in erster Linie zur Behandlung von schweren Erkrankungen verabreicht wird, stimmt der Arzt die Dosis normalerweise individuell auf den Patienten ab. Die empfohlene allgemeine Dosierungsempfehlung für erwachsene Patienten liegt bei 2 bis 4 Tabletten, die einmal pro Tag zu einer Mahlzeit verabreicht werden. Der beste Zeitpunkt für die Darreichung liegt am Morgen zwischen 6 und 8 Uhr. Die Einnahme erfolgt mit einem Glas Wasser.
Bei Kindern richtet sich die Dosis von Prednisolon nach deren Körpergewicht. Im Laufe der Therapie fährt der Arzt die Dosis allmählich zurück und pendelt die passende individuelle Menge ein. Um eine Überdosierung mit entsprechenden Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, sich an die vorgegebene Dosis zu halten. Vergisst der Patient die Einnahme der Tabletten einmal, braucht er beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge einzunehmen.

Wie lange muss Prednisolon verabreicht werden?

Die Dauer der Prednisolon-Therapie richtet sich nach dem Umfang der Beschwerden. Sie wird letztlich vom Arzt festgelegt. Hält die Behandlung mit dem Glukokortikoid über einen längeren Zeitraum an, sind regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen erforderlich.

Wann ist auf die Darreichung von Prednisolon zu verzichten?

Nicht verabreicht werden darf Prednisolon, wenn eine Allergie gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe vorliegt. Außerdem ist vor der Einnahme der Rat des Arztes bei folgenden Vorerkrankungen einzuholen:

• Bluthochdruck
• Herzschwäche
• die Gefahr eines Darmdurchbruchs bei Colitis ulcerosa
• psychische Erkrankungen
• Selbstmordgedanken
• Divertikulitis
• Entzündung der Leber
• Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
• Virusinfektionen wie Windpocken, eine Gürtelrose, Keratitis herpetica oder Herpes-Infektionen
• Befall mit Würmern
• bakterielle Infektionen
• Tuberkulose
• Kinderlähmung
• Hornhautschäden am Auge
• ein Weitwinkel- oder Engwinkelglaukom
• Osteoporose (Knochenschwund)
• eine Lymphadenitis
• Geschwüre im Magen-Darm-Trakt

Bei Kindern sollte eine Behandlung mit Prednisolon nur im Falle von zwingenden medizinischen Gründen stattfinden. So besteht bei ihnen die Gefahr einer Wachstumshemmung.

Schwangerschaft und Stillzeit

Während Schwangerschaft und Stillzeit darf die Gabe von Prednisolon Acis nur mit Einverständnis des Arztes erfolgen. So drohen bei einer längeren Behandlung Wachstumsstörungen des Kindes.

Kann es durch Prednisolon zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen?

Wird Prednisolon gemeinsam mit bestimmten anderen Arzneimitteln verabreicht, besteht das Risiko von Wechselwirkungen. Dazu gehören vor allem Medikamente gegen Bluthochdruck, Schmerzmittel, Mittel gegen Diabetes mellitus, die Antibaby-Pille sowie spezielle Antibiotika.

Mögliche Wechselwirkungen mit Lebensmitteln

Während der Einnahme von Prednisolon ist es ratsam, auf den regelmäßigen Verzehr von Lakritze zu verzichten. So kann es dadurch zu Wechselwirkungen kommen. Darüber hinaus verträgt sich das Präparat nicht gut mit Alkohol.

Welche Nebenwirkungen sind durch Prednisolon möglich?

Die Darreichung von Prednisolon kann akute unerwünschte Nebeneffekte hervorrufen wie:

• eine Umverteilung von körpereigenem Fett
• eine Stammfettsucht
• eine verstärkte Anfälligkeit auf Infekte, weil das Glukokortikoid das Abwehrsystem dämpft
• Muskelschwäche und Abbau von Muskelgewebe
• Magenbeschwerden wie eine Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüre

In seltenen Fällen sind zudem weitere Nebenwirkungen denkbar. Dazu zählen:

• zu hoher Blutdruck
• Grauer Star
• Grüner Star
• Osteoporose (Knochenschwund)
• eine verdünnte Haut

Die Gabe von Prednisolon-Augensalbe kann negative Auswirkungen auf die Sehkraft sowie das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr zur Folge haben.

Hund

Wegen entzündungshemmender Eigenschaften kommt Prednisolon auch bei Entzündungen der Haut sowie der Gelenke und bei Allergien beim Hund zum Einsatz.

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